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Gesichter der Einsamkeit

Neue Produktion - Premiere 18. Mai 2024, weitere Vorstellungen 19. Mai · Straßentheaterfestival BILDSTÖRUNG in Detmold.

Einsamkeit ist weit verbreitet. Wie nicht erkennbare Schichten schiebt sie sich zwischen die Menschen. Sie steht tabuisiert inmitten unserer Gesellschaft. Die Altersbegrenzungen sind aufgehoben, denn auch die Jüngsten sind davon betroffen.

TheatreFragile hat sich dem Thema genähert und macht dieses Gefühl sichtbar. Das Ensemble zeigt in der neuen Inszenierung close.r die Gesichter der Einsamkeit.

Einsamkeit kennt viele Formen. In den modernen kapitalistischen Gesellschaften haben sie inzwischen zu einer kollektiven Vereinzelung geführt. Experten sprechen von einem Phänomen, das sich ausweitet wie eine Epidemie.“ Diana Kinnert, Die neue Einsamkeit


Laut Studien sind 10-20 % der Bevölkerung von chronischer Einsamkeit betroffen. Bis heute wird Einsamkeit als ein Zeichen individuellen Versagens, als ein defizitäres Gefühl betrachtet. Entsprechend wird Einsamkeit stigmatisiert, obwohl alle Bevölkerungsgruppen betroffen sind. Bezogen auf politisierte Themen wie coronabedingte soziale Restriktion, Digitalisierung, demografischen Wandel oder Altersarmut gewinnt die gegenwärtige Problematik der Einsamkeit an politischer Brisanz. In Ländern wie Großbritannien oder Japan ist Einsamkeit bereits auf der politischen Agenda. In Deutschland wird die Dringlichkeit des Phänomens und seiner Konsequenzen in der Gesellschaft erst erkannt.


"Einsamkeit ist ein schleichender Prozess, wie tickende Regentropfen, die eine größere Pfütze bilden... bis einen die Welle überschlägt." Interviewpartnerin

Das Publikum ist eingeladen, sich auf einem Parcours zu begeben, um Stimmen und Geschichten zu erleben. Jeder einzelne setzt sich in Bewegung und geht auf den Weg. Wie kann ich mich engagieren, durch diese scheinbare Schicht hindurchzutreten? Was hindert uns daran, einander näher zu kommen? Welche Möglichkeiten haben wir, der wachsenden Einsamkeit in unserer Gesellschaft etwas entgegenzusetzen?
Humorvoll und ergreifend zugleich - TheatreFragile schafft einen Raum des Austausches und Zusammenkunft.
Poetische Masken, visuelles Spiel, Wandcollagen und bewegende Bilder bringen die sonst stigmatisierte Einsamkeit an die Oberfläche und laden ein, aufeinander zuzugehen.

Team

Konzeption, Regie, Masken, Ausstattung - Luzie Ackers
Konzeption, Soundcollagen, Interviews - Marianne Cornil
Spiel - Marianne Cornil, Ilka Vierkant, Francesco Matejcek
Gestaltung - Janna Schaar
Gestaltung Assistenz - Johannes Arndt
Künstlerische Beratung - Lilli Döscher
Musik Komposition - Janko Hanushevsky
Medientechnik - Florian Mönks
Technik - Katja Akulenko
Produktion - Marianne Döller, Janna Schaar
Öffentlichkeitsarbeit - Neuohr und Andrä
Videos - Anna-Maria Schneider, Jan Fuchs
Grafik - Silke Meyer
Buchhaltung - Dorén Gräfendorf